Auf die F5-Taste hämmern
Seit knapp einem Jahr zieht ihr Büro an der Speicherstrasse 3 neugierige Blicke auf sich: Nadja Hipp und Samuel Trüssel sind die «f5agentur». Sie beraten, konzipieren und gestalten. Die TP hat mit den beiden einen Kaffee getrunken.

Nadja Hipp und Samuel Trüssel sind die «f5agentur». Vor rund einem Jahr haben sie ihr neues Büro an der Speicherstrasse 3 bezogen. (Foto: tiz)
Bei der Farbe steht der definitive Entscheid noch aus. Momentan ist es Violett-Blau. So schimmert die Beleuchtung abends im Schaufenster der «f5agentur» an der Speicherstrasse 3.
«Ich kann die Farbe der Beleuchtung über die App steuern. Wir werden noch etwas testen. Ausser rot geht wohl fast alles», scherzt Samuel Trüssel. Er macht 50 Prozent der Agentur aus – und ist für den gestalterischen Teil der Arbeit zuständig. Für den Namen ist Gründerin Nadja Hipp verantwortlich.
«Der Zusatz ‘f5’ geht auf die Funktion des f5-Buttons auf der Tastatur beim Internetbrowsen zurück: Website aktualisieren und Inhalte neu laden.»
Eigene Inhalte aktuell halten, das sei für viele Unternehmen eine grosse Herausforderung. Das hat Nadja Hipp während ihrer Arbeit als Beraterin für grosse Ostschweizer Unternehmen beobachtet. «Das Tagesgeschäft hat natürlich immer Priorität. Da bleibt nicht viel Raum für konzeptionelles Denken, Initiativen oder das Ausarbeiten digitaler Inhalte.»
Hier unterstützt die f5agentur als externer Partner. «Als Externe haben wir den Freiraum, solche Initiativen umzusetzen und neue Inhalte zu produzieren. Wenn die Impulse fruchten und das Vorhaben umgesetzt ist, dann ziehen wir uns gern wieder zurück.»
Design and User-Experience machen den Unterschied im Verkauf.
Eigene Inhalte aktuell halten - für Unternehmen eine grosse Herausforderung.
IT-Projekte und Design
Die berufliche Laufbahn von Nadja Hipp startete mit einem mutigen Entschluss: Sie verliess die geordneten Bahnen der Kantonsschule und machte sich selbständig.
«Das war damals die Zeit, als das Internet gerade auf kam. Es herrschte Goldgräber-Stimmung. Ich kaufte mir einen Laptop und lernte, Webseiten umzusetzen.
So bekam ich später einen gut bezahlten Job in der IT.» Nach der Familienpause arbeitete sie in der IT der Raiffeisenbank und im Marketing der Industrie. Dabei wuchs der Entschluss, wieder selbständig zu werden.
«Einer meiner ersten Kunden war der Kanton St. Gallen – es ging darum, die Webseiten zu optimieren.» Später, als Projektleiterin für die Energieagentur St. Gallen, wechselte sie nach Teufen und gründete 2017 mit Daniel Niklaus von der Netlive IT AG die Firma F5netlive GmbH.
Während dieser Zeit stiess auch Samuel Trüssel dazu. Er hatte ursprünglich Metallbauzeichner gelernt und sich dann auf visuelle Kommunikation umgeschult. «Ich war in St. Gallen für diverse Agenturen tätig. Aber auch für IT-Pioniere wie ‘VadianNet’.» Kurz nach dem Umzug nach Teufen im Jahr 2018 sah er die Stellenausschreibung von Nadja Hipp. Die beiden verstanden sich auf Anhieb.
Neustart an der Speicherstrasse
Vor gut einem Jahr entschloss sich Nadja Hipp, sich wieder mehr auf konzeptionelle Projekte mit hohem Design-Anteil zu fokussieren.
«Design und Erlebnis machen den Unterschied, wie gut sich Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Die Entwicklung ist dabei nur Mittel zum Zweck.»
Mit dieser Neuausrichtung hat sie sich auch wieder von der Netlive IT gelöst und den Namen auf «f5agentur» geändert. Seit rund einem Jahr ist diese Agentur nun an der Speicherstrasse 3 zuhause – und besteht aus Nadja Hipp, Samuel Trüssel und einem Netzwerk externer Partner.
Aktuell setzen sie, nebst klassischen Weboptimierungen und digitalen Inhalten, auch physische Projekte für die Verkaufsunterstützung um oder gestalten Besucherräume – aber auch das Kreieren von Firmenlogos und Marken gehört zum Portfolio.
«Wenn ich gefragt werde, was wir eigentlich machen, sage ich deshalb immer: Facelifting und digitales Verkaufen.»
Quelle: Tüüfner Poscht | pd/tiz