Seit diesem Herbst erweitert Leo Graf mit seinen Skills das f5-Team. Er ist dabei für alles verantwortlich, was sich bewegt. Im Interview verrät er, wie Unternehmen mithilfe von Animationen in der Flut von Werbung und Inhalten herausstechen können. Zudem berichtet er von seiner jungen Karriere, in der er bereits bei internationalen Kinofilmen mitgewirkt hat und gibt 4 konkrete Tipps für die Praxis.
 
Warum ist Videoanimation heute so wichtig?
 
Bewegung macht alles spannender. Durch Animation können wir gezielt steuern, wann und worauf die Aufmerksamkeit gelenkt wird. Im Gegensatz zu statischen Inhalten – wie Plakaten – ermöglicht Animation eine präzisere Lenkung der Betrachter:innen, indem wir bestimmen können, wo sie wann hinschauen. Angesichts der Flut von Werbung und Inhalten, sowohl im Internet als auch in der realen Welt, bietet Bewegtbild die Möglichkeit, sich von statischen Inhalten klar abzuheben.
 
Wie bist du zur Animation gekommen?
 
Meine Begeisterung für Animation entstand aus dem Wunsch, im Filmbereich noch kreativer zu sein und Dinge darzustellen, die nicht gefilmt werden können. Dies eröffnet eine komplett neue Welt, in der nicht nur das, was wir sehen und anfassen können, sondern buchstäblich alles möglich ist. Die Challenge besteht darin, aus unzähligen Möglichkeiten etwas zu machen «das verhebet».

Meine erste Animation habe ich mit 16 Jahren, für einen Agentenfilm gemacht. Konkret war es die Animation eines Slow-Motion-Pistolenschusses. Bei visuellen Effekten (VFX) geht es darum, gefilmtes Material mit Animationen zu bereichern, wobei es darauf ankommt, dass es fotorealistisch aussieht, um überzeugend zu sein. Mit 16 war ich sicherlich noch nicht auf dem Niveau, auf dem ich heute bin.

Wie bist du zum Profi geworden?
 
Zunächst habe ich ein Praktikum bei einer Motion Design Agentur in St. Gallen absolviert und dann in Luzern Animation studiert. Danach habe ich in München in einem VFX-Studio gearbeitet und an grossen Kinofilmen wie "The Flash" oder "The Meg 2" mitgewirkt. Nun widme ich mich ganz meiner Filmproduktionsfirma Nektar in St.Gallen und darf ausserdem das f5-Team verstärken und unterstützen.

Was magst du besonders an deiner Arbeit?
 
Ich finde herausfordernde Projekte am spannendsten. Mir ist wichtig, dass meine Arbeit eine klare Wirkung erzielt. Technisch anspruchsvolle Aufgaben, wie Simulationen von Wasser oder Feuer, reizen mich besonders. Animationen sollten immer einen Zweck erfüllen und dürfen nicht einfach gefilmt werden können. Im Filmbereich bin ich vielseitig und habe in München monatelang an nur 10 Sekunden gearbeitet. Ich schätze es, abwechslungsreiche Projekte zu haben, obwohl sie sowohl Vor- als auch Nachteile haben.

Wie siehst du dich aus unternehmerischer Perspektive? Wie wichtig ist dir wirtschaftlicher Erfolg?
 
Die unternehmerische Seite ist für uns von Nektar alle recht neu. Wenn es gut läuft, macht es Spass, und es ist cool, sowohl kreative als auch unternehmerische Aspekte zu haben. Bei Nektar haben wir ein gutes Gleichgewicht zwischen kreativen Köpfen und unternehmerischen Denkern. Unser Ziel ist es, jedes Projekt so gut wie möglich zu gestalten, sodass wir stolz darauf sein können. Wir möchten, dass alles, was von uns kommt, top ist. Das ist wichtig für unser Portfolio, aber natürlich auch unseren Ruf.
 
Wo siehst du deinen Weg? Wo treibt es dich hin?
 
Ich hoffe, dass ich meine Erfahrungen weiter vertiefen kann. Ich denke, dass ich in Zukunft wieder mehr mit der Kamera arbeiten werde, um Filme zu drehen. Aber Animation wird immer ein wichtiger Teil meiner Arbeit bleiben, und ich freue mich auf die abwechslungsreichen Herausforderungen, die auch bei f5 auf mich warten.